Vernissage 10.04. - 19.00 Uhr
Königsteiner Straße 61 a
Frankfurt am Main
The introspective contemplation of humanity and the exploration of the self are central motifs driving the creation of art. Throughout the centuries, various personality types have emerged in the art world – from egocentric ego shooters to tormented narcissists, and profound souls who etch their innermost depths onto canvas. Naturally, a few true artists have also wandered into this realm (Cindy Sherman, Frida Kahlo, Zanele Muholi, Egon Schiele, Vincent van Gogh).
Are we now witnessing in the exhibition Me, Myself and I a mere ego trip? Is someone curating their own life and pulling Instagram out of the digital space into the real world? Or are we instead confronted with an artistic manifestation of the self, where the individual expresses their innermost reflections through techniques like appropriation?
In the context of the exhibition Me, Myself and I works from the extensive oeuvre of the renowned artist group Gotensieben will be presented, as well as a selection of works inspired by Klaus Reichert by fellow artists. The exhibited paintings and photographs are deeply imbued with themes of hope, home, happiness, death, and mourning, conveyed through a multi-layered and emotional visual language.
Two works stand out in the exhibition. Don't be afraid, brother by Susannah Martin and The Unknown Celebrity by Mike Kuhlmann. Susannah Martin reveals herself as a master of the classical subject, capturing and interpreting the nude in nature in an unparalleled manner. Her work reflects a deep connection with natural elements and conveys a subtle yet powerful message of strength and empathy. In contrast, Mike Kuhlmann's work The Unknown Celebrity offers a new perspective on iconic figures of contemporary history. As a renowned star painter, he manages to create a fascinating and enigmatic atmosphere that invites the viewer to question the boundaries between reality and fiction.
Klaus Reichert is at home in three worlds. As a visual artist, he creates works with deep symbolic power. He is successful as an author and ghostwriter, and he is perceived as a public figure as a radio moderator in the region where he lives. His name and voice are familiar to many, but hardly anyone knows his face. As the founder of the renowned artist group Gotensieben, Klaus Reichert was frequently portrayed by painters and photographers. Photographs from his childhood establish biographical connections in the exhibition. His roots in a butcher shop shaped his early years and are subtly reflected in his works, as is the complex relationship with his brother, which frequently appears as a motif in his works.
The seemingly glamorous life of pop, show, and movie stars, celebrities, and influencers is familiar to Klaus Reichert because he himself is part of this world of appearances. However, the exhibition consciously renounces the perpetually same staging, in which the inhabitants of the celebrity planet always smile into the cameras with radiant faces.
Klaus Reichert believes that one should generally be skeptical and distrustful of all individuals who crave the spotlight: "Most of the time, they just want our attention and our money, rarely do they have something good in mind that could benefit the world. Unfortunately, this increasingly applies to politicians," says Klaus Reichert, quoting a campaign manager for Donald Trump: "Politics is the show business of the ugly!"
Die introspektive Betrachtung des Menschen und die Auseinandersetzung mit seinem Selbst sind zentrale Motive, die die Entstehung von Kunst antreiben. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich verschiedene Persönlichkeitstypen in der Kunstwelt etabliert – egozentrische Ego-Shooter, elende Narzissten bis hin zu den tiefgründigen Seelen, die ihre innersten Abgründe auf die Leinwand bannen. Natürlich hat sich auch der ein oder andere wahre Künstler in diese Welt verirrt (Cindy Sherman, Frida Kahlo, Zanele Muholi, Egon Schiele, Vincent van Gogh).
Werden wir nun in der Ausstellung Me, Myself and I Zeuge eines gewöhnlichen Egotrips? Kuratiert hier jemand sein eigenes Leben und holt Instagram aus dem digitalen Ghetto in die reale Welt? Oder werden wir mit einer künstlerischen Manifestation des Selbst konfrontiert, in der das Individuum seine innersten Reflexionen durch Techniken wie Appropriation zum Ausdruck bringt?
Im Rahmen der Ausstellung Me, Myself and I werden Werke aus dem umfangreichen Oeuvre der renommierten Künstlergruppe Gotensieben präsentiert, sowie eine Auswahl von Arbeiten, zu denen Klaus Reichert befreundete Künstler inspiriert hat. Die ausgestellten Gemälde und Fotografien sind zutiefst durchdrungen von den Themen Hoffnung, Heimat, Glück, Tod und Trauer, die in einer vielschichtigen und emotionalen Bildsprache erzählt werden.
Zwei Werke ragen aus der Bilderschau heraus. Don´t be afraid, brother von Susannah Martin und The Unknown Celebrity von Mike Kuhlmann. Susannah Martin offenbart sich als Meisterin des klassischen Sujets, indem sie den Akt in der Natur auf eine unvergleichliche Weise einfängt und interpretiert. Ihre Arbeit zeugt von einer tiefen Verbundenheit mit den natürlichen Elementen und offenbart eine subtile, doch kraftvolle Botschaft der Stärke und Empathie. Im Gegensatz dazu erweckt Mike Kuhlmanns Werk The Unknown Celebrity eine neue Perspektive auf ikonische Gestalten der Zeitgeschichte. Als renommierter Malerstar gelingt es ihm, eine faszinierende und zugleich rätselhafte Atmosphäre zu schaffen, die den Betrachter dazu einlädt, die Grenzen zwischen Realität und Fiktion zu hinterfragen.
Klaus Reichert ist in drei Welten zuhause. Als bildender Künstler erschafft er Werke mit tiefer symbolischer Kraft. Er ist als Autor und Ghostwriter erfolgreich und er wird als Radiomoderator, in der Region, in der er lebt, als zum Teil öffentliche Person wahrgenommen. Sein Name und seine Stimme sind vielen Menschen bekannt, aber so gut wie niemand kennt sein Gesicht. Als Gründer der renommierten Künstlergruppe Gotensieben wurde Klaus Reichert häufig von Malern und Fotografen porträtiert. Fotografien aus seiner Kindheit stellen in der Ausstellung biografische Verbindungen her. Seine Wurzeln in einer Metzgerei prägten seine frühen Jahre und spiegeln sich subtil in seinen Werken wider, ebenso wie das komplexe Beziehungsgeflecht zu seinem Bruder, das immer wieder als Motiv in seinen Werken auftaucht.
Das scheinbar so glamouröse Leben der Pop-, Show- und Kinostars, der Celebritys und Influencer kennt Klaus Reichert, weil er selbst Teil dieser Scheinwelt ist. Doch die Ausstellung entsagt bewusst den ewig gleichen Inszenierungen, in denen die Bewohner des Promiplaneten stets mit strahlenden Gesichtern in die Kameras lächeln.
Klaus Reichert ist der Meinung, man sollte grundsätzlich skeptisch und misstrauisch sein gegenüber allen Leuten, die ins Rampenlicht drängen: „Meistens wollen sie nur unsere Aufmerksamkeit und unser Geld, selten führen Sie etwas Gutes im Schilde, was der Welt nutzen könnte. Das gilt leider in zunehmenden Maße auch für Politiker“, sagt Klaus Reichert und zitiert einen Wahlkampfmanager von Donald Trump: „Politik ist das Showbusiness der Hässlichen!“